Bewusster Kontakt zum Unterbewusstsein mit NLP

Wie treffen wir Entscheidungen, mit unserem Bewusstsein oder mit unserem Unterbewusstsein?
Was ist unser Unterbewusstsein genau?
Wie entstehen Gefühle und wo finden Sie statt?
Wie können wir unser Unterbewusstsein positiv beeinflussen?
Wie werde ich vom Gehirnbesitzer zum Gehirnnutzer mithilfe von NLP?

Dazu folgende Metapher aus unserem NLP Kurs:

Unser Unterbewusstsein können wir uns in der Größe einer Tischplatte für 12 Personen vorstellen.
Wenn wir mit einem Reißnagel ein Loch in den Tisch stechen, verbildlicht das Loch des Reißnagels unser Bewusstsein.
Unser Unterbewusstsein ist 0,6 Sekunden schneller als die bewusste Entscheidung in unserem Kopf.

Damit ist die Frage „Wer entscheidet“ bereits beantwortet.

Das Eisbergmodell ist eine weitere Metapher, die vielen sicherlich schon bekannt ist.

Bewusster Kontakt zum Unterbewusstsein mit NLP

Bild zum Beitrag: Bewusster Kontakt zum Unterbewusstsein mit NLP: mindcoaching

Ein paar weitere Fakten zu unserem Unterbewusstsein:

Unser Gehirn nimmt nur 2 bis 3 Prozent unseres Körpergewichtes ein, verbraucht jedoch beinahe 25 Prozent unseres täglichen Kalorienbedarfes. Unser Gehirn verarbeitet unterbewusst 2,3 Milliarden Informationen – pro Sekunde. Bewusst sind es lediglich 5 bis 9 Informationen pro Sekunde. Die allermeisten Prozesse in unserem Gehirn finden unterbewusst statt. Das gilt nicht nur für Prozesse, die unseren Organismus am Leben halten, sondern auch für Entscheidungen, Gefühle, Gedanken, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Gedächtnis und vieles mehr. Ich war beeindruckt. Jedoch waren für mich als „Kopfmenschen“ da noch so einige Fragezeichen. Wie kann es sein, dass mein Unterbewusstsein entscheidet, wenn ich doch ausführlich über die Themen nachdenke, analysiere und dann die Entscheidung doch ganz bewusst treffe. Im Laufe meines NLP-Practitioniers und meines Masterskurses habe ich dazu viel über mich, mein Unterbewusstsein und auch über Verhaltensweisen meiner Mitmenschen gelernt. Gerne möchte ich euch in meiner Masterarbeit daran teilhaben lassen.

Zitat von Henry Ford:

Ob du denkst du kannst es, oder du kannst es nicht:
Du wirst auf jeden Fall rechtbehalten

Was ist unser Unterbewusstsein nun genau?

Sigmund Freud (1856-1939) hat als einer der Ersten das Unterbewusstsein beleuchtet. Daher gilt er als „Entdecker des Unterbewusstseins/Unbewussten. Er stellte 1889 fest, dass es in der menschlichen Seele etwas Unbewusstes gibt, das für unser Handeln verantwortlich ist. Wir können uns unser Unterbewusstsein als ein riesiges Lager vorstellen, in dem alle Erfahrungen, Erlebnisse und Überzeugungen unseres Lebens gespeichert sind, selbst jene die unser Bewusstsein nicht abrufen kann. Unser Unterbewusstsein funktioniert gewohnheitsmäßig und reagiert auf die gleichen Lebenssignale mit den gleichen Verhaltensmustern. Das funktioniert häufig ganz automatisch. Im Schlaf wird unser Bewusstsein so gut wie ausgeschaltet. Unsere Träume werden von unserem Unterbewusstsein generiert. Träume sind Botschaften aus unserem Unterbewusstsein.
Liebevoll oder umgangssprachlich nennen wir es auch „unser Bauchgefühl“, „unser 7 Sinn“ oder „unsere Intuition“.
Wir haben ein Gefühl und treffen daraufhin eine Entscheidung. Mit unserem Bewusstsein ist das nicht immer erklärbar, da unser Unterbewusstsein in seinem riesigen Lager bereits gemachte Erfahrungen abrufen kann und aus diesen Reaktionen oder Verhaltensweisen generiert werden. Wenn unser Gehirn etwas Neues lernt, bilden sich neue neuronale Verknüpfungen, eine Interaktion zwischen deinen Nervenzellen. Je häufiger oder seltener diese gedanklichen Verknüpfungen genutzt werden, desto stärker oder schwächer werden die Verknüpfungen. Wir können uns das folgendermaßen vorstellen: Wir gehen durch eine Wiese. Wenn wir genau diesen Weg häufig gehen ist er sichtbar und klar zu erkennen, da an diesen Stellen weniger oder kein Gras mehr wächst. Wenn wir diesen nur wenige Male oder kaum gehen ist er schnell nicht mehr erkennbar. Diese Erkenntnis sagt uns, je öfter wir ein neues Verhalten umsetzen, umso stärker wird die neuronale Vernetzung und irgendwann wird es zur Gewohnheit und geht in unser Unterbewusstsein über. Das neue Verhalten wird zum Trampelpfad, den wir ohne nachdenken ganz automatisch gehen.

Wie entstehen Gefühle und wo finden Sie statt?


Bild: ThimonvonBerlepsch

Emotionen und Gefühle sind nicht dasselbe.

Alles beginnt mit einem Reiz. Dieser löst in unserem Gehirn eine Reaktion aus (Emotion). Dieser Reiz kann durch unsere Sinnesorgane oder durch eigene Gedanken ausgelöst werden. Nun schüttet unser Körper einen biochemischen Cocktail aus, der über die Blutbahn in den Neocortex gelangt. Dort sitzen unser Verstand und die Logik. Der Neocortex verarbeitet die Information und ergänzt individuelle Erinnerungen, Überzeugungen und Bewertungen. Das wird nun von uns bewusst wahrgenommen. Was wir am Ende eines langen, komplexen Vorganges wahrnehmen, sind unsere Gefühle. Die Gefühle nehmen wir in unserem Körper wahr, da wir mit unserem Gehirn nicht fühlen können. Die Hormone und die chemischen Botenstoffe treffen im Körper auf die Organe. Wir haben zum Beispiel „Wut im Bauch“, „Herzschmerz“ oder einen „Kloß im Hals“. Daraus können wir auch erkennen das Gefühle nicht nur mentale, sondern auch körperliche Auswirkungen haben, im positiven so wie im negativen Sinne.

Emotionen sind eine biochemische Reaktion, die auf einen Reiz folgt und im limbischen System entsteht. Emotionen sind nicht veränderbar, diese wurden bereits vor unserer Geburt installiert. Sie befinden sich im limbischen System, das nicht dem Bewusstsein unterliegt. Emotionen haben einen evolutionären Sinn. Sie sichern unser Überleben, indem Sie Reize von außen oder innen (Gedanken) beurteilen und die Reaktion einleiten.

Gefühle sind auch eine biochemische Reaktion, jedoch können diese vom Neocortex analysiert und beeinflusst werden. Unsere Gefühle sind beeinflussbar. Es ist die Bedeutung, die wir dem Reiz geben. Es sind unsere Bewertungen der Situation, die dafür sorgen, dass wir so fühlen, wie wir fühlen – nicht das Ereignis. Deswegen sind unsere Gefühle auch Hinweisschilder. Sie helfen uns herauszufinden, welche Denkmuster und Erinnerungen uns beeinflussen.

Dazu ein Beispiel:  Es ist nachts, wir gehen eine Straße entlang und plötzlich ist ein unheimliches Geräusch zu hören. Durch den Reiz, kommt es zur Emotion und sofort reagiert unser Körper mit verbesserter Hörfähigkeit, schnelleren Puls und gesteigerter Aufmerksamkeit. Erst danach wird aus dem unbewussten Reagieren ein Gefühl: Die Angst. Erst im nächsten Schritt kommt die Emotion im „Verstandsgehirn“ an und wir bewerten die Situation, und das tun wir mit den bereits gesammelten Erfahrungen die häufig aus unserem Unterbewusstsein stammen.

Wir können diese Situation nachts auf der Straße unterschiedlich bewerten.

  • Das war sicherlich nur eine Katze, es folgt ein entspannendes Gefühl.
  • Da lauert uns sicherlich gerade jemand auf, es folgt ein ängstliches Gefühl.

Es sind viele weitere individuelle Bewertungen möglich.

Wie können wir unser Unterbewusstsein positiv beeinflussen?

Unser Gehirn macht keinen Unterschied zwischen Realität und Imagination. Ob wir Dinge wirklich erleben oder es uns nur vorstellen, ist für unser Gehirn dasselbe. Es werden dabei dieselben Areale im Gehirn aktiviert, die zu denselben Empfindungen führen. Dein Bewusstsein weiß, dass er nur Fiktion ist, nicht aber dein Unterbewusstsein. Das ist der Grund weshalb Kino so gut funktioniert. Dein Gehirn denkt die Situation sei „echt“ und lässt uns die Gefühle dazu erleben. Angst bei einem Horrorfilm. Trauer bei einem Drama. Mit dieser Erkenntnis arbeiten wir im NLP. Durch unsere Vorstellung mit allen Sinnen können wir unserem Gehirn suggerieren, dass das Ziel oder der Wunsch bereits Realität ist und so kann uns die spätere Umsetzung ins echte Leben deutlich leichter fallen. Wichtig hierbei ist, die Vorstellung so intensiv wie möglich und mit so vielen Sinnen wie möglich zu erleben.  Bei den Sinnen ist es gut, alle Sinne, sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken miteinzubeziehen.
Dabei ist es sinnvoll, dass der Coach mit seiner Fragestellung die Vorstellungskraft anregt und intensiviert.
Die Fragen können lauten: Was siehst du? Was hörst du? Was riechst du? Was schmeckst du? Was fühlst du? Damit werden alle unsere 5 Sinne angesprochen.
Diese Fragen können dann noch verfeinert werden in die sogenannten Submodalitäten. Das sind die kleinsten wahrnehmbaren Untereigenschaften der Sinneswahrnehmungen und können mit folgender Fragestellung erfolgen: Ist das Bild das du siehst farbig oder schwarz/weiß? Welche Lautstärke hat das gehörte? Viele weitere Fragen sind möglich. Wichtig hierbei ist, die Sinne so intensiv wie möglich anzusprechen.

Vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer:

NLP hilft uns bei der Kontaktaufnahme mit unserem Unterbewusstsein. Viele Methoden in dem NLP-Werkzeugkoffer helfen uns dabei.  In fast jedem NLP-Format treten wir in Kontakt mit unserer Intuition. Das ist deshalb so wichtig, da diese, wie wir bereits Wissen, 95 % unserer Entscheidungen trifft.
Wir können durch unsere Vorstellungskraft unser Gehirn beeinflussen. Das erleben wir unteranderem auch im Walt Disney Format. Ein sehr interessantes Tool, um einen Traum oder ein Ziel zu verwirklichen.  Die Methode geht auf Robert B. Dilts zurück, der über den berühmten Filmproduzenten und Zeichentrick- Pionier Walt Disney schrieb:


*Robert B.Dilts

Robert Dilts modellierte die Fähigkeit des Unternehmers und Visionärs, große Träume zu entwickeln und Sie umzusetzen.

Walt Disney hatte bereits als 8-jähriger Junge die Vision große Freizeitparks zu gründen und einen abendfüllenden Farbfilm zu entwickeln. Heute klingt das für uns nicht recht außergewöhnlich- wir wissen schließlich, dass er seine Träume erfüllt hat und dazu kommt, dass die äußerlichen Rahmenbedingungen heute auch ganz anders als im Jahr 1908 sind, als Walt diese Vision hatte.

Wie funktioniert das Walt Disney Format?

  • Welches Ziel oder welchen Traum möchte ich verwirklichen?
  • Wir schaffen drei Räume oder Plätze. Einen Platz für den Träumer, einen für den Realist und einen für den Kritiker. Der Ort soll den jeweiligen Typen gerecht sein.

Der Träumer darf zum Beispiel in einer Hängematte liegen und träumen.
Der Realist an einem Schreibtisch sitzt mit Zettel und Stift.
Der Kritiker an einem Stehpult steht und mit aufgerichtetem Zeigefinger seine Kritik vortragen.

  • Nun stelle ich euch die einzelnen Personen vor:

Der Träumer: Ihm ist nur wichtig, dass Ihm das Ziel gefällt und wie es genau sein soll. Er genießt die kreative Freiheit. Er ist ein Visionär ohne Grenzen
Der Realist: Er hat Erfahrung und weiß wie die Dinge umsetzbar sind. Er macht sofort Pläne.
Der Kritiker: Er hat Erfahrung und weiß was nicht funktioniert. Er will uns schützen und will das alles gut geht.

  • Nun gehe ich in die Rolle des Träumers an den davor festgelegt Platz. Der Coach leitet an: Entspann dich, es dar alles kommen was kommen mag. Was siehst du? Wie sieht die Umgebung aus? Wie siehst du dich? Was hörst du? Wie fühlst du dich? Mach es noch größer? Möchtest du noch was hinzufügen.
  • Separator (bringt Klienten aus der Rolle) z. B. Themenwechsel, kurze Ablenkung, im Kreis drehen
  • Wechsel zum Platz des Realisten Der Coach leitet auch hier an: In welcher Haltung arbeitest du? Nimm diese Haltung an. Wie arbeitest du? Laptop, Papier? Versetz dich in die Situation. Was sagst du zu dem Gehörtem, Was siehst du? Es werden wieder alle Sinne abgefragt.
  • Seperator
  • Wechsel zum Platz des Kritikers                                                                                                                                                                                                                                                                                           Du hast den Träumer und Realisten nun gehört. Was sagst du dazu? Was fühlst du? Es werden wieder die Sinne abgefragt.
  • Seperator
  • Nun wieder auf den Platz des Träumers. Nun haben wir neue Perspektiven. Wir haben zu den häufig schon neuen Möglichkeiten gebildet. Das Modell kann beliebig oft durchlaufen werden. Die Stationen können beliebig oft durchlaufen werden.

Beim Walt Disney Format dürfen alle 3 Charaktere ausführlich zu Wort kommen.  Durch unsere Vorstellungskraft können wir dadurch viel in Bewegung bringen und uns neue Perspektiven ermöglichen.

Zusammenfassend ist für mich das theoretische Wissen über das Bewusstsein und Unterbewusstsein wichtig, um zu verstehen, was ist beeinflussbar und was nicht. Im zweiten Schritt geht es darum, wie kann ich es ändern. Vor allem auch, wie kann ich es nachhaltig ändern.  Ich habe in meinen NLP-Kursen viele Methoden kennengelernt, mit denen es mir möglich ist, unerwünschte Verhaltensweisen, innere Konflikte oder auch einschränkende Glaubenssätze aufzulösen. ‚
Einige davon konnte ich Ihnen bereits in meiner Arbeit vorstellen.
Bei weiterem Interesse an Ihrer Persönlichkeitsentwicklung kann ich Ihnen die NLP- Kurse bei der CTA sehr empfehlen. 😊

Bewusster Kontakt zum Unterbewusstsein mit NLP, Masterarbeit von Claudia Sachsenhauser

 

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