NLP Feedback

NLP Feedback – So wertschätzend kann Kritik sein.

„Ich weiß nicht was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe“ (Paul Watzlawick)

NLP Feedback

DarkWorkX auf Pixabay

Wir erhalten tagtäglich, ständig Feedback. Nahezu jede verbale oder nonverbale Antwort ist ein Feedback für uns.

Im NLP dient Feedback (wie Paul Watzlawick es meiner Meinung nach treffend beschrieben hat) dazu, zu erkennen, ob das, was ich gesagt habe, von meinem Gegenüber auch so verstanden wurde, wie ich es gemeint habe.

Es gibt einmal das Feedback, welches wir sowieso erhalten, durch z. B. die sofortige Reaktion meines Gegenübers auf das, was ich gesagt oder getan habe. Dies kann durch ein freundliches Lächeln, zustimmendes Nicken oder aber auch das Hochziehen der Augenbraue mithilfe der Körpersprache sein oder aber auch durch zustimmende oder nicht zustimmende Worte (das ist nur ein Bruchteil an Beispielen).

Wollen wir Feedback aber so effektiv wie möglich gestalten und sehen es als Geschenk meines Gegenübers, welches ich erhalte, um in Zukunft vielleicht etwas (noch) besser machen zu können, oder als Geschenk für mein Gegenüber, ihm die Chance zu geben meine Wahrnehmung zu hören und evtl. Dinge in Zukunft zu verändern oder verbessern.

„Feedback is a gift.“ Und genau so sehe ich es: als Geschenk. Es gibt immer zwei Personen, wenn wir von Feedback sprechen. Zum einen den Feedback-Geber und zum anderen den Feedback-Nehmer. Natürlich gibt es auch hier für beide Positionen Dinge, die man beachten sollte, um das Feedback so respektvoll und effektiv wie möglich zu gestalten.

Der Feedbackgeber sollte sich, bevor er mit seinem Feedback drauflosprescht, Gedanken machen, was er denn überhaupt genau sagen möchte, um es so spezifisch wie möglich zu halten. Respektvollerweise sollte dieser sein Gegenüber fragen, ob er ihm Feedback geben darf. Sollte beides gegeben sein, kann es losgehen. Im NLP habe ich eine sehr einfache, aber tolle Möglichkeit kennengelernt, Feedback zu geben: die Sandwichmethode.

Beginne mit etwas Positivem, teile dann dein konstruktives Feedback mit und Ende auch mit etwas Positivem. Als Feedbacknehmer gibt es übrigens nichts Schöneres für mich, als etwas Positives zu hören und dann zu erfahren, was ich evtl. beim nächsten Mal noch besser machen könnte.

Ich habe diese Methode in meinen Alltag übernommen und verwende es unter anderem auch, wenn ich mit meiner Tochter Emma, die 8 Jahre jung ist, spreche.

Lange Zeit habe ich mich gefragt, warum sie nicht auf meine Verbesserungsvorschläge eingeht, sondern – zum Teil – sehr patzig reagiert. Bis ich mir selber mal zugehört habe.

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Mittlerweile frage ich sie, ob ich ihr Feedback geben darf und wenn sie dieses bejaht, lobe ich sie für etwas was sie gut gemacht hat und bringe im Anschluss dann meinen Verbesserungsvorschlag .

Am Ende teile ich ihr noch etwas Positives zum Thema mit und was soll ich sagen: es funktioniert ganz wundervoll. Sie freut sich mittlerweile richtig über Feedback.

Einige Aspekte möchte ich in Bezug auf Feedback noch kurz erläutern: Der Feedbackgeber sollte immer darauf achten, seine Worte weise zu wählen. Was habe ich genau gesehen bzw. wahr-genommen und wie habe ich es in dem Moment aufgenommen. Was könnte mein Gegenüber evtl. noch besser machen. Es sollte ein ruhiger Ort ausgewählt werden, an dem in Ruhe miteinander gesprochen werden kann. Es sollte Raum für Gegenfragen da sein, falls es welche gibt.

Der Feedbacknehmer sollte vor Beginn kurz in sich gehen und sich fragen, ob er bereit ist Feedback anzunehmen. Wenn man selber bei sich merkt, dass es gerade ungünstig ist, dann sollte man das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Letztendlich tun wir uns manchmal schwer Feedback zu geben, oder auch anzunehmen. Was mir dabei geholfen hat ist der Gedanke, dass ich am Ende immer noch selbst entscheiden kann, ob das Feedback hilfreich war und ob ich etwas ändern möchte oder nicht.

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Mir persönlich hilft das bisherige Wissen über NLP dabei Feedback besser annehmen zu können. Nicht jeder Mensch in meinem Umfeld kennt diese Methode oder weiß, dass es hilfreich ist zu fragen, bevor er seine Kritik äußert. Aber ich habe gelernt dieses sofort zurückzuspiegeln (anhand oben genannter Methode) und das Gesagte auch mit Abstand betrachten zu können und nicht persönlich zu nehmen. Letztendlich denke ich, dass Menschen mir nur helfen wollen noch besser zu werden und etwas in mir sehen, was ich vielleicht noch gar nicht wahrgenommen habe.

Dafür bedanke ich mich dann auch sehr gerne und freue mich über mein neu erlangtes Wissen.

Autorin des Fachartikels „NLP Feedback“ ist Sabrina Fritsch, NLP Practitioner und in Ausbildung zum Coach bei der Coaching- und Training Akademie in München

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