Glossar

Behaviorismus

Was ist Behaviorismus?

Was ist Behaviorismus?: (Behavior = Verhalten) wissenschaftstheoretisches Konzept um das Verhalten von Menschen und Tieren mit naturwissenschaftlichen Methoden zu erklären. Die klassische Verhaltenstherapie leitet sich aus dieser Bewegung ab. Innerpsychische Vorgänge werden nicht mit herangezogen, sondern das Verhalten beruht auf Lernprozessen, welche umgelernt werden können.

Die Initialzündung des Behaviorismus stellt John B. Watsons berühmter Artikel „Psychology as the Behaviorist views it“ (1913) dar, in dem er sich vehement gegen die damals in der Psychologie gebräuchliche Methode der Introspektion aussprach. Watsons Ziel war es, die Psychologie als eine Naturwissenschaft gleichsam neu zu begründen. Er setzte ausschließlich auf die sogenannte „objektive Methode“, indem er alles Verhalten in Reiz und Reaktion zerlegte (englisch: stimulus–response); man bezeichnet diese Form des Behaviorismus daher auch als „molekularen“ Behaviorismus. Als Reiz fasste Watson jede Veränderung in der äußeren Umwelt oder im Inneren des Individuums auf, die auf physiologischen Vorgängen beruht, also zum Beispiel auch einen „Mangel an Nahrung“, sprich: Hunger; als Reaktion fasste er jegliche Aktivität auf, sei es das Hinwenden zu oder das Wegwenden von einer Lichtquelle oder das Schreiben von Büchern. Die von Watson begründete Form des Behaviorismus wird auch als „Klassischer“ oder „methodologischer“ Behaviorismus bezeichnet.

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