Glossar

Psychosomatische Krankheit

Was ist eine psychosomatische Krankheit?

Bei organischen Beschwerden sucht man meist zunächst nach körperlichen Ursachen. Erst wenn diese ausgeschlossen werden können, geht man von einer psychosomatischen Erkrankung aus. Einige der häufigsten stellen wir hier vor:

Herz-Angst-Neurose, wenn das Herz bis zum Hals schlägt. Unser Herz reagiert stark auf Gefühle, Stress, und Ängste. Doch auch wenn der Arzt seinem Patienten versichern kann, dass keine organische Krankheit vorliegt, hören bei Herz Phobikern die Symptome nicht einfach auf. Unter der Herz-Angst-Neurose leiden in etwa doppelt so viele Männern wie Frauen.

Tinnitus ist eine Erkrankung, die fast ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland betrifft. Bei den meisten verschwinden die Störgeräusche nach kurzer Zeit wieder. Doch wenn sie bleiben, führen sie zu erheblichen Einschränkungen.
Schlafstörungen, Depressionen, Konzentrationsstörungen und Angstzustände können die Folge sein.

Reizdarm
Er ist nicht gefährlich, aber ausgesprochen lästig und tritt bei fast einem Fünftel der deutschen Bevölkerung auf: der Reizdarm. Verstopfungen, Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen machen früher oder später jedem einmal zu schaffen. Doch wenn die Beschwerden über mehrere Monate anhalten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Funktion des Verdauungstrakts gestört ist. Frauen sind vom Problem Reizdarm häufiger betroffen als Männer.

Schmerzerkrankungen
Schmerzen sind an sich nichts Schlechtes: Sie warnen bei Verletzungen und alarmieren uns bei Krankheiten. Doch Schmerzen können sich verselbständigen, ohne dass die Ursache (noch) erkennbar ist. Existiert ein Schmerz mehr als sechs Monate, gilt er als Dauerschmerz. Solche Schmerzen können den ganzen Körper betreffen; besonders häufig sind Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen. Schätzungen zufolge leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an chronischen Schmerzen.

Fibromyalgie – Schmerz in jeder Faser
Etwa drei bis dreineinhalb Millionen Menschen sind in Deutschland von Fibromyalgie betroffen. Die Symptome dieser Schmerzerkrankung äußern sich dabei sehr vielfältig. Meist zeigen sich in mehreren Körperteilen Steifheitsgefühle und Schmerzen, die zahlreiche Folgeerscheinungen nach sich ziehen.
Trotz langjähriger Forschung ist bisher recht wenig über die Entstehung des Fibromyalgie-Syndroms bekannt. Sicher ist jedenfalls: Meist trifft es Frauen mittleren Alters, die Beschwerden können aber auch schon früher beginnen. Vermutlich sind es mehrere Faktoren, die die Erkrankung begünstigen: psychische und/oder körperliche Überlastung, Stress und kritische Lebensereignisse.

Schwankschwindel – kein fester Boden unter den FüßenDer Schwankschwindel trifft Frauen und Männer fast gleichermaßen oft: Der Schwindelanfall kommt ohne Vorwarnung, der Gang wird unsicher, beim Stehen beginnt der Körper plötzlich zu schwanken. Die Ursachen für Schwindel können sehr vielfältig sein.Organische Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie und anderes müssen also zunächst abgeklärt werden. Ergeben diese Untersuchungen keinen krankhaften Befund, kann psychosozialer Stress die Ursache sein.

Essstörungen – zu viel, zu wenig
Lange Zeit galten Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Magersucht als die wichtigen beiden Essstörungen, die vor allem Mädchen und junge Frauen betreffen. Inzwischen gewinnt noch eine dritte Störung an Bedeutung: die Ess-Sucht.

zurück zur Glossar-Übersicht