NLP Feedback Methode für eine bessere Teamarbeit
Feedback – der Weg zu einer besseren Zusammenarbeit
In meiner Facharbeit für die NLP Practitioner – Ausbildung möchte ich mich mit dem Thema: NLP Feedback Methode für eine bessere Teamarbeit auseinandersetzen. Für mich ist eine gut aufgesetzte Feedbackkultur im Unternehmen elementar, um die Mitarbeiter zu motivieren und zu noch besseren Leistungen zu animieren. Die Feedbackkultur bezeichnet ein von Offenheit, Vertrauen und hierarchieübergreifender Kommunikation geprägtes Arbeitsklima.
So ziemlich jeder war schon einmal in der Situation, einer anderen Person eine Rückmeldung zu geben oder auch eine Rückmeldung anzunehmen. Unbestritten, es ist keine einfache Angelegenheit. Wird der Feedbacknehmer mit einer Vielzahl von Kritikpunkten und Änderungswünschen konfrontiert, kann man ihn schnell auf dem falschen Fuß erwischen und das Ziel des Feedbacks, nämlich die Ergänzung der eigenen Wahrnehmung des Feedbacknehmers ist schnell verfehlt. Verwendet der Feedbackgeber zudem zahlreiche „immer“ und „nie“ Formulierungen, macht er es dem Nehmer sehr schwer. Niemand nimmt es auf die leichte Schulter, wenn sein Selbstbild auf den Prüfstand gestellt wird. Wenn die Rückmeldung weh tut und falsch vom Nehmer interpretiert wird, löst dies eher neue Schwierigkeiten und Widerstände aus. Um das zu vermeiden, hilft das Wissen um Ziele und Regeln des konstruktiven Feedbacks.
Das Feedback ist keine Einbahnstraße. Währenddessen der Feedbacknehmer sich besser verstehen lernt durch die Ergänzung der eigenen Wahrnehmung, lernt auch der Feedbackgeber durch die Unterstützung seines Partners. Wörtlich übersetzt heißt Feedback „Rückkopplung“. Es erfolgt ein Abgleich zwischen Selbstwahrnehmung (Selbstbild) und Fremdwahrnehmung (Fremdbild). D.h. der Feedbacknehmer erhält eine direkte Rückmeldung, wie sein Verhalten bzw. seine Leistung vom Feedbackgeber wahrgenommen werden.
Was sollte nun beim Feedbackgeben beachtet werden?
Als konstruktive Methode eignet sich die SANDWICH-Methode. Der Feedbackgeber startet im ersten Schritt mit einigen positiven Punkten. Im zweiten Schritt bringt er Verbesserungsvorschläge an. Für die Vorschläge eignet sich die drei W-Regel anzuwenden. Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch. Hier sollten maximal zwei bis drei verbesserbare Punkte angebracht werden. Im dritten und letzten Schritt sollte der Feedbackgeber einen positiven Abschluss finden.
Das Feedback soll grundsätzlich als Ich-Botschaft formuliert werden. Es bezieht sich immer auf Handlungen, Verhalten und Ergebnisse, nicht jedoch auf persönliche Eigenschaften. Die eigene Wahrnehmung und Wirkung sollen gut begründet sein, der Wunsch bzw. die Empfehlung sind konstruktiv, lösungsorientiert, unterstützend und hat wertschätzende Anteile. Ein Feedback kann erst dann adressiert werden, wenn der Feedbacknehmer in einem aufnahmebereiten Zustand ist und das Feedback auch haben möchte.
Quelle: https://www.business-wissen.de
Damit Feedback jedoch wirkt und man aus der Rückmeldung etwas lernen kann, muss sich auch der Empfänger an Regeln halten. An oberster Stelle steht dabei, aufmerksam zuzuhören und bei Unklarheiten nachfragen sowie auf Rechtfertigungen oder Erklärungen zu verzichten. Der Feedbacknehmer sollte sich immer bewusst sein, dass er diese Rückmeldung bekommt, um sich zu verbessern. Es handelt sich dabei um ein Angebot zur Selbstüberprüfung. Wer Feedback empfängt, entscheidet selbst, ob und gegebenenfalls was und wie er etwas verändern möchte.
Zum besseren Verständnis möchte ich im nächsten Abschnitt ein Bespiel aufzeigen, auf welche Art und Weise ein Feedback unbedingt vermieden werden sollte und wie es „richtigerweise“ erfolgen sollte.
Beispiel: Unzufrieden mit dem Verhalten des Projektleiters
Frau Häuser und Herr Schneider arbeiten in der Konzernentwicklung eines Unternehmens. Zur Weiterentwicklung des Unternehmens sollen sie gemeinsam Geschäftsprozesse analysieren, optimieren und weiterentwickeln. Die Projektmitarbeiterin Frau Häuser erhält vom Projektleiter Herrn Schneider den Auftrag, ein erstes Konzept zu diesem Thema zu entwerfen bevor sie sich abstimmen und den Konzeptentwurf in zwei Wochen dann der Geschäftsleitung präsentieren werden.
Frau Häuser setzt sich sofort an den Arbeitsauftrag, macht sich tiefgreifende Gedanken und bringt ihre Ideen in vielen Überstunden zu Papier. Sie steht dabei ziemlich unter Zeitdruck. Frau Häuser ist durch ihren Perfektionismus und ihr Engagement bei der Geschäftsleitung bereits positiv aufgefallen.
Die Projektmitarbeiterin vereinbart einen Abstimmtermin mit Herrn Schneider. Diesen sagt der Projektleiter kurzfristig aufgrund von Terminüberschneidungen ab. Telefonisch ist er ebenfalls aus privaten Gründen nachmittags nicht mehr erreichbar. Frau Häuser sendet ihre erstellte Präsentation per Mail an Herrn Schneider, doch auch hier erfolgt keine Reaktion. Ohne jegliche Abstimmmöglichkeit und notwendigen Ergänzungen durch Herrn Schneider präsentiert Frau Häuser das Konzept der Geschäftsleitung. Sie ist unheimlich verärgert über ihren Projektleiter und die fehlende Mitwirkung in ihrem gemeinsamen Projekt. Die Präsentation bei der Geschäftsleitung fand nicht die vollumfängliche Zustimmung.
Negativbeispiel: Feedback, wie Frau Häuser es vermeiden sollte
Wenn Feedback nicht richtig geäußert wird, hat das meist negative Konsequenzen und führt nicht zum Ziel.
Frau Häuser ist noch immer so wütend, dass ihr Versuch eines konstruktiven Feedbacks gegenüber ihrem Projektleiter leider völlig daneben geht:
„Herr Schneider, das war wirklich das Allerletzte. Ich habe Überstunden über Überstunden getätigt und Sie nehmen sich nicht einmal die Zeit, sich den Konzeptentwurf anzuschauen und sich mit mir vor der Präsentation bei der Geschäftsleitung abzustimmen und ihre Punkte mit einzubringen. Ich hatte bisher einen so guten Stellenwert bei der Geschäftsleitung. Was haben sie sich eigentlich gedacht? Und warum waren sie nachmittags nicht erreichbar? Sie haben wahrscheinlich gemütlich im Café gesessen. Mit ihnen arbeite ich nie wieder in einem Projekt zusammen. Als Projektleiter sind sie völlig untauglich. Und das Vorankommen des Unternehmens ist Ihnen wahrscheinlich auch egal.“
Herr Schneider ist daraufhin erst einmal beleidigt und denkt gar nicht daran, sich von seiner Projektmitarbeiterin belehren zu lassen!
Positivbeispiel: Feedback, wie Frau Häuser es geben könnte
„Herr Schneider, unser Konzeptentwurf bei der Geschäftsleitung brachte ja leider nicht das von uns gewünschte Ergebnis. Ich würde Ihnen gerne dazu ein Feedback geben. Sind Sie dazu bereit?
Ich fühle mich wirklich geehrt, mit Ihnen gemeinsam das Projekt der Prozessoptimierung bearbeiten zu dürfen. Ich denke, das Ergebnis wird unser Unternehmen merklich voranbringen.
Meine Empfindung jedoch ist, dass sie bei der Bearbeitung des Themas so gut wie nicht präsent waren. Ich habe ihnen mehrmals Termineinladungen gesendet, die sie abgesagt haben und auch zu einer telefonischen Abstimmung waren sie nicht bereit. Dieses Verhalten wirkt auf mich, als dass Ihnen das Interesse und die Zeit an dem Projekt fehlt. Ich wünsche mir, dass sie sich bei unserem nächsten Auftrag mehr mit ihrer Kompetenz und Know How einbringen und mich unterstützen. Ich bin mir sicher, dass wir geeignete Zeitfenster zur gemeinsamen Abstimmung finden werden.
Ich denke, nur durch unseren gemeinsamen Input und die sich ergänzenden Kompetenzen werden wir die Geschäftsführung von unserem Konzept überzeugen können.
Ich freue mich auf unsere weitere sicher sehr fruchtbare Zusammenarbeit.
Wie sehen Sie die Präsentation im Nachhinein? Wie stellen Sie sich unsere weitere Zusammenarbeit vor?
… Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.“
Herrn Schneider bleibt natürlich überlassen, wie er auf dieses Feedback reagiert und welche Folgerungen er für sich daraus zieht. Vermutlich wird er aber nicht in eine Abwehrhaltung wechseln, sondern über das Gesagte nachdenken.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ein gutes Feedback immer als ein Geschenk zu betrachten ist. Dabei sollte, wie bei allen guten Geschenken eine Form gewählt werden, die es dem Beschenkten ermöglicht, dieses Geschenk auch gut annehmen zu können.
Autorin des Beitrages: NLP Feedback Methode für eine bessere Teamarbeit – Sabine Baader, Absolventin unserer NLP Premium Practitioner- Ausbildung, Frühjahr 2021