Glossar

Konstruktivismus

Konstruktivismus Definition

In der Theorie des Konstruktivismus ist Lernen ein aktiver Konstruktionsprozess, in dem jeder Lernende eine individuelle Repräsentation der Welt erschafft. Was genau ein Lernender lernt, hängt stark von seinem Vorwissen und der konkreten Lernsituation ab. Konstruktivismus ist eine philosophische Richtung der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Der Konstruktivismus geht davon aus, dass Menschen sich ihre Wirklichkeit aufgrund von ihren persönlichen und subjektiven Erfahrungen schaffen und dann diese Wirklichkeit für wahr halten. Da jeder Mensch jedoch seine grundeigenen Erfahrungen hat, erschafft sich jeder Mensch auch seine eigene Wahrheit über die Welt. Das menschliche Gehirn erzeugt kein fotografisches Abbild von Wirklichkeit, sondern es schafft mithilfe von Sinneswahrnehmungen ein eigenes Bild der Welt. Wahr ist, was wahr-genommen wird. Somit hat jeder Mensch sein eigenes Weltmodell.
Hintergrund dieser Theorie ist die Annahme, dass das Gehirn ein relativ geschlossenes System ist, das zwar Reize aus der Umwelt aufnimmt, diese allerdings nur als „Rohmaterial“ für die weitere Verarbeitung verwendet. Die Reize (Töne, visuelle Eindrücke) werden durch die Sinnesorgane aufgenommen, durch das Gehirn interpretiert und danach zu einem individuellen und subjektiven Sinneseindruck verarbeitet. Was eine Person sieht, hört, riecht oder schmeckt ist demzufolge niemals eine objektive Wahrnehmung der Realität sondern
stets deren subjektiv geprägte Interpretation. Diese Auffassung wurde bereits u.a. von Piaget vertreten und wird durch die Kenntnisse der Hirnforschungen der letzten Jahre bekräftigt.

Der Konstruktivismus findet sich in einer der zentralsten Grundannahmen des NLP wieder:
„Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Jeder Mensch lebt in seinem eigenen Modell der Welt.“

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