NLP Repräsentationssysteme für eine bessere Kommunikation im Alltag 

Es war ungefähr im Juli 2020, als ich zum ersten Mal von NLP, also Neurolinguistischem Programmieren, hörte. In einem Podcast für persönliche Weiterentwicklung wurden Begriffe wie „VAKOG“, „Rapport“ oder „Pacing“ erwähnt, was mich zunächst einmal aufhorchen ließ. Interessiert lauschte ich der Podcast-Folge und wollte Näheres zu dem Thema wissen. Es lies mich nicht los, bis ich mich schließlich im Sommer 2021 für die Ausbildung zum NLP-Practitioner bei der CTA Coaching & Training – Akademie anmeldete. Gespannt und noch immer unwissend, was mich wohl genau erwarten würde, hatte ich schließlich am 22.10.2021 meinen ersten Ausbildungstag. Der Tag, der mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hatte. Wir lernten das Repräsentations-System kennen und endlich erfuhr ich auch, was es mit dem Begriff „VAKOG“ auf sich hatte. Wir hatten an jenem Tag einen Selbsttest bekommen. Ein Zettel mit Fragen, durch die wir herausfinden sollten, welches Repräsentations-System wir bevorzugt benutzen. Nun, was sind denn jetzt genau Repräsentations-Systeme fragst du dich?

Die sogenannten „Rep-Systeme“ abgekürzt, oder auch Wahrnehmungshinweise genannt, sind das subjektive Erleben, d. h. die fünf Sinne des Menschen: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Dabei wird unterschieden: visuell steht im NLP für sehen, auditiv für hören, kinästhetisch für fühlen, olfaktorisch für riechen und gustatorisch für schmecken. „VAKOG“ ist die Abkürzung dieser fünf Fachbegriffe und setzt sich zusammen aus dem je ersten Buchstaben.

Repräsentationssysteme für eine bessere Kommunikation
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Wenn wir Informationen aufnehmen, diese verarbeiten und abspeichern spielen diese fünf Wahrnehmungshinweise eine entscheidende Rolle. Als Grundlage für unser Erleben in der äußeren als auch für unsere innere Welt stehen die Rep-Systeme. Was das Ganze besonders interessant macht, ist, dass jeder Mensch bevorzugte Rep-Systeme hat. Während der eine sich auf das Sehen konzentriert, ist eine andere Person vielleicht darauf fokussiert, was es zu hören gibt. Beide Personen können ein und dieselbe Situation erleben, aber jede(r) nimmt es auf seine Art und Weise bzw. in seinem Rep-System wahr. Die drei Haupt-Repräsentationssysteme sind visuell, auditiv und kinästhetisch. Auf diesen Ebenen nehmen Menschen bevorzugt Informationen auf und verarbeiten sie.

Zurück also zu unserem Selbsttest. Aufgabe war es, die Fragen möglichst schnell und vor Allem spontan zu beantworten. Dabei gab es je drei Antwortmöglichkeiten, Die Antwort, die am meisten auf einen zutraf, bekam fünf Punkte. Der Antwort, die weniger gut passte, wurden drei Punkte zugeteilt und die übrige bekam einen Punkt. Gesagt, getan. Ich hatte die sieben Fragen innerhalb kürzester Zeit beantwortet und war ganz gespannt auf das Ergebnis. Es sollte zeigen, welches Repräsentations-System ich bevorzugt benutze. Und was soll ich sagen? Bei der Auflösung war ich sprachlos. Ich war ganz eindeutig auditiv und kinästhetisch unterwegs. Diese beiden Sinne waren laut Test beinahe im Gleichgewicht, wobei ich dem auditiven Sinneskanal noch ein klein wenig mehr Punkte verlieh.

Visuell hingegen war deutlich geringer ausgefallen, was mich fast ein wenig schockierte. Als sehr kreativer Mensch, der gerne malt, bastelt und schreibt, war ich der festen Überzeugung, dass in diesem Test das visuelle überwiegen würde. Schöne Überraschung! Noch immer ein klein wenig skeptisch erhielten wir ein Blatt auf dem Zugangshinweise für die drei Haupt-Repräsentations-Systeme aufgelistet waren. Natürlich mit dem Vermerk, dass nicht alle Punkte 1:1 auch stimmen müssen. Aber was soll ich sagen? Ich stimmte fast allen Punkten absolut zu. Die Beschreibung in Punkto auditiv hätte beinahe nicht treffender auf mich sein können. Merkmale wie „sind sehr sensibel dafür, wie sich etwas anhört“, „führen Selbstgespräche“ oder „sprechen beim Lesen die Worte mit“ hatten mich davon überzeugt, dass das mein bevorzugter Kanal ist.

Gespannt las ich weiter, was es mit den beiden anderen Zugangshinweisen für visuell und kinästhetisch auf sich hatte. Und ich war mehr als erstaunt. Als ich die Hinweise für den visuellen Typ las, stellte ich plötzlich fest, dass sich hier ganz eindeutig das Bild meines Partners spiegelte. Umso erfreuter war ich, da ich nun etwas begriff. Ich hatte verstanden, dass wir in unterschiedlichen Rep-Systemen waren, was die Kommunikation deshalb hin und wieder etwas schwierig machte. Beispiele wie „Schnellleser/Querleser“ oder „mag es aufgeräumt“ brachten mir besseres Verständnis für gewisse Dinge in unserem Alltag.

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Von da an wusste ich, was es heißt in einem anderen Rep-System mit jemandem zu kommunizieren. Sätze wie „Hör auf deine innere Stimme“ mögen vielleicht bei mir mit meinem bevorzugt auditiven Kanal sinnvoll sein, allerdings nicht bei jemandem mit einem bevorzugt visuellen. Das primäre Rep-System seines Gesprächspartners zu kennen und die eigene Sprache darauf einzustellen ermöglicht eine tiefgreifende Kommunikation. Seit mir das bewusst ist, kann ich meine eigene Sprache an die meines Partners anpassen, um eine bessere Kommunikation im Alltag zwischen uns herzustellen. Seit diesem ersten Ausbildungswochenende konnte ich immer wieder „Beweise“ dafür sammeln, dass ich mit meinen Erkenntnissen definitiv richtig lag. Ob beim Fernsehen, beim Spazierengehen oder bei einem Einkauf im Supermarkt – die Wahrnehmungshinweise bei mir selbst sowie bei meinem Partner waren für mich deutlich erkennbar. Abschließend möchte ich sagen, dass mich allein dieses Thema in meiner NLP-Ausbildung bereits um so vieles aufmerksamer im und für das Leben gemacht hat. Ich bin gespannt, was noch auf mich zukommt und freue mich auf die zukünftigen Formate, die ich noch kennenlernen darf.

Autorin dieses Blogs Repräsentationssysteme für eine bessere Kommunikation“: Anna Lunow, Absolventin unserer NLP Premium Practitioner- Ausbildung, Frühjahr 2022